Es ist doch ganz einfach mit der Arbeit und dem Sinn: Arbeit ist eine Tätigkeit mit Ziel. Wir arbeiten, um Geld zu verdienen. Wir verdienen Geld, um zu leben, denn Essen, Trinken und das Dach über dem Kopf wollen bezahlt werden. Warum finden wir dann bisweilen Arbeit unsinnig? Auch eine, die gut bezahlt wird?
Weil wir heute von der Arbeit mehr erwarten als unsere Existenz zu sichern. Wir wollen zum Beispiel unsere persönlichen Interessen leben und Fähigkeiten nutzen. Hier beginnt das Problem. Vor allem an einem grauen Montag, morgens gegen 9 Uhr.
Immer wieder erleben wir, dass die Verbindung der Wörter Arbeit und Sinn, die eigentlich zwanglos gelingen sollte, gestört ist. Darum ist es sinnvoll (sic), sich damit zu beschäftigen, wann wir unsere Arbeit als sinnvoll erleben – und was wir dafür tun können, damit dies häufiger geschieht.
Vier Bereiche können wir uns dabei anschauen, wenn wir die Forschungsergebnisse von Tatjana Schnell, die an der Universität Innsbruck tätig ist, beachten. Sie beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema und hat die folgenden Felder identifiziert (unten in eigenen Worten wiedergegeben), die Arbeit für uns sinnvoll machen – neben dem Fundament der Existenzsicherung:
- Wo ist innerhalb und außerhalb meiner Organisation der Nutzen von dem, was ich tue?
- Fühle ich mich als Teil eines großen Ganzen? Fühle ich mich gebraucht?
- Lebt die Organisation, in der ich arbeite, Werte, die mit meinen im Einklang stehen?
- Arbeite ich in guten Prozessen und setzte meine Fähigkeiten ein?
Man kann sich diese Fragen durchaus alleine stellen und eine Weile darüber nachdenken. Gerade, wenn die Sonne an diesem verdammten Montag immer noch keinen Weg durch die Wolkenwände gefunden hat. Also in die Küche gehen, Kaffee oder Tee kochen, einen ruhigen Platz finden und sich die vier Fragen stellen. Oder erstmal mit einer beginnen, denn man kommt bei diesen Themen schnell vom Hölzchen aufs Stöckchen .
Meistens werden wir uns danach besser fühlen. Denn wenn wir uns die Zeit nehmen, über unsere Kunden nachzudenken, fällt uns ein, dass wir neulich erst wieder einen herzlichen Dank für unsere Arbeit bekommen haben. Oder wir denken an das Produkt, das wir vermarkten, und uns fällt ein, dass wir in unserer Firma arbeiten, weil sie diese Art von Produkt am besten herstellt – schöner und nachhaltiger als der Wettbewerb und mit einem extra Schuss Kreativität.
Was alleine gelingt, gelingt auch in der Gruppe und bringt dann überraschendere Ergebnisse. Man lernt sich besser kennen. Man kommt auf gute Ideen. Man findet, was einen heute schon glücklich macht und was man im Team, in der Abteilung, im Unternehmen ändern könnte, damit das Thema Arbeit und Sinn zu einer Stärke der Organisation wird.
Deshalb gehört es zu einer guten Unternehmenskultur, die Sinnerfüllung im Beruf zu fördern. Das lässt noch die schwächsten Sonnenstrahlen an jedem Tag der Woche ihren Weg ins Büro finden. Monday first.
Mehr zum Thema und ein interessantes Workshopangebot:
www.arbeitundsinn.de
Mit Dank an K. F. für die Inspiration zur Headline.
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