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Was ein Film mit guten Texten zu tun hat - Nachklang zu "AEIOU - Das schnelle Alphabet der Liebe"

Franziska Berge • 5. Juli 2022



AEIOU erzählt eine Liebesgeschichte. Dafür reichen dem Film knappe Dialoge und wenige Protagonisten. Die Reduktion schärft die Wahrnehmung für das, was gesagt wird. So fällt auf, dass Brücken geschlagen werden in den Dialogen vom Anfang bis zum Ende.


Dass im Titel des Films Sprache bis auf die fünf Vokalbuchstaben AEIOU kondensiert wird, passt dazu. Die Vokale haben dann, im Film, einen sehr überraschenden „Auftritt“ in einer französischen Polizeistation. Vokale, Wörter, Sätze spiegeln sich. Der Film hat auch auf anderen Ebenen eine künstliche Grundstimmung und ist zugleicht von Humor durchwebt. Fast ein Widerspruch, möchte man meinen, aber eine der seltsamen Balancen, die die Geschichte aufbaut und aushält. 


Ein Satz mit Bedeutung


Wenn wenig gesagt wird, sollte das, was gesagt wird, stimmen. Etwas mitteilen. Haften bleiben. Zum Lächeln bringen. Wie der Satz im Film, geäußert von einem französischen Polizisten: „Da muss ich was übersehen haben“. Stimmt, hat er. Den Schuldigen. Weil er sich kurz, während er das Video der genau richtigen Überwachungskamera ansah, einen Kaffee geholt hat. Ohne das Video anzuhalten. Den Satz äußert er aber später, in einem anderen Kontext. Das ist so eine Brücke.


Was heißt das nun fürs Texten? Nehmen wir als Beispiel einen Text, der ein Unternehmen so beschreiben soll, dass mögliche Kunden sich für das Unternehmen interessieren, an den Namen erinnern und neugierig werden. Das Inhalte also haften bleiben.


Wiederaufnahmen im Text


Auch dieser Text sollte seine Balance finden und aufbauen. Keine unnötigen Wörter nutzen. Keine, die so oft geschrieben werden, dass die Augen der Leserin und des Lesers kaum anders können, als über das Wort zu rutschen. Wisch. Wenn nicht einmal wahrgenommen wird, kann auch nicht verstanden werden. Konzentration auf das, was über das Unternehmen gesagt werden kann, in gelingenden Sätzen. Dann können Brücken gebaut werden. Wiederaufnahmen. Das ist nicht langweilig, sondern melodisch und erhöht die Aufmerksamkeit. 


Raus aus der Laberkammer

 

Es gibt äußere Rahmenbedingungen für Texte über Unternehmen. Das Medium gibt sie vor, oder Algorithmen von Suchmaschinen, oder eine Mensch-Maschine-Schnittstelle stellt Forderungen an einen Text. Diese Anforderungen sollten nicht ignoriert werden. Stattdessen begegnen wir ihnen beim Texten mit Humor und dem Blick auf das Wesentliche. So retten wir unsere Texte vor der Laberkammer, der komplett unreligiösen Vorhölle der Phrasenwelt.


Halten wir stattdessen unsere Leserinnen und Leser bei Laune und erschreiben dem Unternehmen einen Platz am Gedächtnishorizont. Ein Lächeln auslösend.


Werden wir konkret


Sie wollen wissen, wie das konkret aussieht - vielleicht am Beispiel eines Textes über Ihr Unternehmen?

Dann melden Sie sich bei mir: franziska@bergeconsulting.de





Strategien für Kommunikation, Umsetzung von Kommunikation. Geschichten erzählen.

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