Wenn sich ein Jahr dem Ende zuneigt, stehen in deutschen Unternehmen längst die Pläne für das nächste. Je nach Businessphilosophie und Tradition hat man einen ausgefeilten digitalen Plan entworfen oder eine flüchtige Kreide-Skizze an die Wand gemalt.
Egal, wie umfangreich ein Unternehmen in die Zukunft blickt – im Zweifel ist dabei die Frage, wie man im nächsten Jahr kommuniziert, zu wenig bedacht worden. Warum? Deutsche Tradition. Wie der Weihnachtsbaum. Public Relations wurde in Amerika erfunden, die vermarkten ja alles, auch das, was noch gar nicht da ist. Wir machen das anders, was gut ist, setzt sich durch, wer für sich werben muss, hat etwas falsch gemacht.
Das ist alles Schnee von gestern? Nicht bei vielen mittelständischen Unternehmen, die erstklassige Produkte und Services entwickeln, deren Kommunikationsexperten aber um jeden Tausender Etat bitten müssen. Und erstaunlicher Weise auch nicht bei einigen Start-ups, die vor lauter drängenden Aufgaben das Naheliegende übersehen, noch dazu, wo Kommunikation ein langfristiges Thema ist.
Aber weil alles fließt und sich weiterentwickelt, kann es ja nächstes Jahr besser werden. Drei richtige Fragen stellen, sie diskutieren und dann beantworten, mehr ist nicht nötig, um dann besser zu kommunizieren. Es zu probieren kostet etwas Zeit, verbraucht aber durch die geistige Arbeit Kalorien und sorgt dafür, dass man besser schläft, weil man zu recht vermutet, dass die Geschäfte dank guter Kommunikation gedeihen – auch das hilft, zum Jahresende hin nicht mindestens drei Kilo zuzulegen, wie die Mehrzahl der Deutschen es tut, aber ich schweife ab.
Ein bisschen einfach, die Frage? Nein. Jede starke Kommunikation bringt Dinge auf den Punkt. Wir hören jeden Tag so vieles, dass wir nur selten Subtilitäten aufnehmen. Ein Unternehmen hat seinen Markenkern, die zentralen Sätze, jenes besonders starke Bild. Die eine Geschichte des Angebots, der Mission, der Gründer, der Mitarbeiter. Daneben gibt es viele andere Themen und Nebenhandlungen. Aber die zentralen Botschaften sind es, die die Kunden, die Partner, die Journalisten mit dem Unternehmen verbinden sollten.
Also: Die Frage im Unternehmen aufwerfen und diskutieren. Wenn man die Antwort hat: Auf einem „Blatt Papier“, das natürlich digital sein kann, festhalten, was das Unternehmen im nächsten Jahr kommuniziert.
Über einen Katalog? Auch wenn Otto seinen abgeschafft hat? Nur noch im Internet? Auf Facebook, obwohl, vielleicht wird denen nach dem nächsten Datenskandal der Hahn abgedreht? Gegen jeden digitalen Trend vor allem persönlich? Über die Medien, weil man da immer noch einen großen Hebel und eine starke Glaubwürdigkeit hat? Über Social Media-Empfehlungen? Oder jetzt wirklich über WhatsApp, obwohl man mit den Gruppen dort doch sein Privatleben organisiert?
Schon verwirrt? Ich auch. Man muss hier immer wieder bewerten und gewichten. Mit jeder neuen Social Media-Idee, die sich durchsetzt, wird die Anzahl potentieller PR- und Werbekanäle größer. Und auch die Formen wandeln sich. Neben Text, Foto und Grafik steht schon lange das bewegte Bild, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis 3-D-Animationen und virtuelle Welten alltäglich werden.
Alle Kanäle und Formate kann selbst ein Dax-Konzern nicht mit Niveau bespielen. Für jeden Mittelständler und jedes Start-up heißt es umso dringender: Drei Kanäle auswählen, die im Mittelpunkt stehen. Damit hat man genug zu tun und wird sichtbarer, als wenn man sich verzettelt.
Also: Die Frage im Unternehmen aufwerfen und diskutieren. Wenn man die Antwort hat: Auf einem „Blatt Papier“, das auch digital sein kann, festhalten, auf welchen drei Kanälen das Unternehmen im nächsten Jahr vor allem kommuniziert. Jetzt hat man schon zwei wichtige „Blätter“.
Natürlich die Kommunikationsabteilung, wird jeder sagen. Stimmt. Aber im Zeitalter der Digitalisierung ist es nur die halbe Wahrheit. Die Personalabteilung und die Kommunikationsabteilung prägen gemeinsam die Arbeitgebermarke. Das Management kann gewichtige Stimmen zur Unternehmenskommunikation beisteuern. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben gute Geschichten zu erzählen.
Die haben doch alle anderes zu tun, als PR und Content Marketing zu machen? Ja, aber wenn ein Unternehmen besser kommunizieren will, und darum geht es uns ja gerade, dann ist oft ein Schlüssel, zu schauen, welche Kommunikationspotentiale im Unternehmen stecken, welche schon gehoben sind, welche noch gehoben werden können und wie man das am besten macht.
Wer soll, darf und kann alles zur Unternehmenskommunikation beitragen? Welche Prozesse und Anreize sind dafür nötig? Der Schlüssel dazu liegt bei den Experten in der Kommunikationsabteilung, die dafür aber die volle Unterstützung der Unternehmensführung benötigen (und die ist nicht selbstverständlich, siehe oben).
Also denn. Das dritte „Blatt“ zücken. Miteinander sprechen. Neue Wege gehen.
Jetzt gibt es drei interessante Ansätze. Zur Belohnung dann doch einen klitzekleinen Weihnachtsmann aus Schokolade essen?
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